Eishockey Oberliga Niederlage gegen Rosenheim aber Punkt in Sonthofen
Eishockey Oberliga Niederlage gegen Rosenheim aber Punkt in Sonthofen
Online seit: 22-10-2018 | Autor: #Foecki

0:7 GEGEN ROSENHEIM – LÖWEN OHNE DUCHSCHLAGSKRAFT GEGEN DEN FAVORITEN

Gewaltig unter Wert geschlagen wurde der EHC Waldkraiburg am Freitagabend in der Raiffeisen Arena von den Starbulls aus Rosenheim. Trotz zahlreicher Chancen hielt man die Begegnung zwei Drittel lang offen und war nur mit zwei Toren in Rückstand, ehe man im Schlussabschnitt zerlegt wurde und 5 Gegentore in 20 Minuten kassierte.

Ein wirklich bitterer Abend ging für die Löwen am Freitag gegen 22:30 Uhr zu Ende und auf der Videowand in der Raiffeisen Arena prangerte mit 0:7 ein Ergebnis, das nicht ganz so widerspiegelte, was in den vorigen 60 Spielminuten auf dem Eis passiert war. Entsprechend bedient präsentierte sich auch Löwen-Coach Thomas Vogl auf der Pressekonferenz den Fans: „Ich bin gerade sehr enttäuscht nach diesem Wechselband der Gefühle- vierzig Minuten haben wir super Eishockey gespielt, zwanzig Minuten Katastrophen-Eishockey“ erklärte Vogl. In den ersten beiden Dritteln habe er die beste Leistung seiner Mannschaft gesehen, seit er beim EHC sei, meinte der 41-Jährige, doch für das letzte Drittel fehlten ihm die Worte. Zuvor hatte seine Mannschaft stark begonnen und auch wenn man nach wie vor keinen Sieg in dieser Saison hatte feiern können, begannen die Löwen engagiert und glaubten an sich gegen den großen Favoriten, der zuvor zwei Spiele verloren hatte. Das erste EHC-Powerplay nach gut drei Minuten war richtig stark, doch Kirils Galoha verzog bei den zwei großen Chancen zweimal und so schlug Rosenheim wenig später zurück. Nach einem gewonnen Bully im Löwen-Drittel kam die Scheibe zu Fabian Zick und der frühere Waldkraiburger zog vors Tor und wartete ganz lange, ehe er eine Lücke fand und den Puck an Korbinian Sertl  vorbei ins Netz befördern konnte (05:56). Die Löwen gaben sich aber nicht auf, sie waren nach wie vor gewillt und drängten auf den Ausgleich- aber ein Tor sollte im ersten Drittel nicht mehr fallen.

Hochmotiviert kamen die Löwen dann im zweiten Abschnitt aus der Kabine, doch wieder gab es früh die kalte Dusche durch die Gäste. Michael Fröhlich konnte sich gegen zwei Löwen-Verteidiger durchsetzen und schloss dann alleine vor Sertl mit dem 2:0 ab (24:06). Wieder also ein früher Rückschlag für die Industriestädter, doch erneut gab man sich- noch zumindest- nicht auf und nur eine Minute später hatte Michael Rimbeck bei einem Alleingang das 1:2 auf dem Schläger- doch an Lukas Steinhauer gab es kein Vorbeikommen. „Das zweite Drittel war bisher immer das stärkste von Waldkraiburg in dieser Saison, aber wir haben es trotzdem geschafft, das Tor zu machen“ resümierte Rosenheim-Coach Manuel Kofler nach der Partie und damit hatte er Recht. Es hätte ei starkes Drittel der Löwen sein können, doch von Durchschlagskraft war auf EHC-Seite nicht viel zu sehen.

Dennoch- Zwei Tore hinten, zwanzig Minuten zu gehen und die Chancen waren in den vorigen beiden Dritteln klar da. Abermals kam man darum mit viel Glaube an sich selbst aus der Kabine, doch wieder gab es den frühen Nackenschlag und Tom Pauker stellte nach einem leichtfertigen Scheibenverlust im EHC-Spielaufbau auf 3:0 (43:15). Damit war der Knoten geplatzt bei den Starbulls und jetzt ging es dahin mit den Löwen, die nun kurz drauf, nach dem 4:0 durch Dominik Daxlberger (45:40) am Nasenring durch die Manege gezogen wurden. Michael Baindl sorgte schließlich für das 5:0 (49:19) und Fröhlich (53:46) und Zick (57:38) schnürten jeweils einen Doppelpack und besiegelten damit den Endstand.

Eishockey Oberliga Süd 2018/ 2019, 8. Spieltag. EHC Waldkraiburg – Starbulls Rosenheim 0:7 (0:1/ 0:1/ 0:5).

Tore: 0:1 05:56 Zick F. (Meier N.), 0:2 24:06 Fröhlich M. (Zick F.), 0:3 43:15 Pauker T. (Meier N., Bucheli D.), 0:4 45:40 Daxlberger D. (Frosch D., Bilek V.) , 0:5 49:19 0:5 Baindl M. (Fischer F., Bilek V.), 0:6 53:46 Fröhlich M., 0:7 57:38 Zick F. (Fröhlich M., Krumpe F.). Strafen: EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten, Starbulls Rosenheim 8 Strafminuten. Zuschauer: 1105.

LÖWEN ZEIGEN MORAL UND HOLEN PUNKT IN SONTHOFEN

Am Sonntagabend kassierte der EHC Waldkraiburg beim ERC Sonthofen eine 4:5-Niederlage. Allerdings konnte erst nach 65 Minuten im Penalty-Schießen der Sieger ermittelt werden, zuvor zeigten die Industriestädter erneut eine gute Leistung und holten sogar einen Zwei-Tore-Rückstand auf. Michael Trox, der im Verlauf des Spiels schon das 2:1 erzielt hatte, rettete den EHC 23 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung, außerdem trafen Kiril Galoha und Petr Gulda.

Man soll ja immer das Positive sehen und so lässt sich nach der knappen Penalty-Niederlage in Sonthofen sagen: Die Löwen haben wieder Tore geschossen. Zwei Tage nach der 0:7-Niederlage im Heimspiel in der Raiffeisen Arena gegen Rosenheim, in der die Mannschaft von Trainer Thomas Vogl zahlreiche gute Chancen liegen und die notwendige Effizienz vor dem Tor vermissen ließ, bewies die Offensivabteilung der Löwen, dass sie noch nicht vergessen hatte, wo das Tor des Gegners steht. Allerdings hatten an diesem kalten Abend im Oberallgäu zu Beginn offensichtlich die Defensiven beider Teams vergessen, was man auf dem Eis zu tun hat, denn nach nicht einmal zehn Minuten waren vor weniger als 600 Zuschauern schon vier Tore gefallen.

Kiril Galoha machte den Anfang und brachte den EHC Waldkraiburg, der ohne die Verteidiger Sebastian Wolsch und Thomas Rott, sowie die Youngster Valentin Hein, Josef Huber und Tim Ludwig angereist war mit 1:0 früh in Führung (03:31). Ein ungewohntes Gefühl für den EHC, im neunten Spiel der Saison gelang erst zum dritten Mal der Führungstreffer für die Löwen. Die Freude darüber währte aber nur kurz, denn die Anfangsminuten mit offenem Visier brachten den nächsten Treffer keine drei Minuten später: Nun war es Jonas Schlenker mit dem Ausgleich (06:24) und es sollte nicht der letzten Treffer des 24-Jährigen bleiben, der im Sommer von Zweitligist Heilbronn kam. Zuvor aber ging es im ersten Drittel noch munter hin und her: Michael Trox sorgte abermals für die Führung der Löwen (08:12), 61 Sekunden später war die erneut dahin, diesmal nach einem Treffer von Petr Sinagl- einer der beiden tschechischen Kontingentspieler der Bulls (09:13).

Das zweite Drittel begann perfekt für die Bullen aus dem Oberallgäu, den nach gut drei Minuten brachte Routinier Franz Mangold den ERC erstmals an diesem Abend in Führung (23:17). Doch damit nicht genug, denn auch zu Beginn des letzten Drittels war es wieder Sonthofen, das jubeln durfte. Diesmal trug sich Marc Sill in die Torschützenliste ein (41:13) und nun waren die Löwen plötzlich 2:4 hinten. Es ist langsam auffällig, wie oft der EHC Waldkraiburg zu Beginn des Drittels und nach dem Eröffnungsbully Tore kassiert- eine Nachlässigkeit, die man schleunigst abstellen sollte.

Denn irgendwann geht auch dem größten Optimisten die Zuversicht aus. Noch ist dem aber nicht so- trotz aller Niederlagen in dieser Spielzeit- wie die Löwen in der Folge demonstrieren sollten. Petr Gulda brachte Waldkraiburg wieder auf 3:4 heran (48:38) und 23 Sekunden vor dem Ende wurden die Löwen nochmals für ihre Bemühungen belohnt und Michael Trox brachte den EHC mit seinem Treffer zum 4:4 in die Verlängerung. Diese sollte torlos verlaufen und so begann die süddeutsche Eishockeylotterie Penalty-Schießen. Hier erwies sich erneut Jonas Schlenker als der entscheidende Faktor auf Seiten der Bulls und sicherte Sonthofen den Zusatzpunkt.

Eishockey Oberliga Süd 2018/ 2019, 9.Spieltag. ERC Sonthofen – EHC Waldkraiburg 5:4 n.P. (2:2/ 1:0/ 1:2/ 1:0).

Tore: 0:1 03:31 Galoha K. (Hämmerle D., Seifert Ph.), 1:1 06:24 Schlenker J. (Voit F., Mangold F.), 1:2 08:12 Trox M. (Gulda P., Wagner L.), 2:2 09:13 Sinagl P. (Noack J., Slaventinsky L.), 3:2 23:17 Mangold F. (Frolik M., Kames V.), 4:2 41:13 Sill M. (Slavetinsky L., Frolik M.), 4:3 48:38 Gulda P. (Hämmerle D., Rousek T.), 4:4 59:37 Trox M., 5:4 65:00 Schlenker J. (Penalty). Strafen: ERC Sonthofen 6 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 10 Strafminuten. Zuschauer: 566

 

Text: Michael Gößl - EHC Waldkraiburg

Foto: Paolo del Grosso - EHC Waldkraiburg

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