Buchbacher Saisonabschluss mit 17 Verabschiedungen
Zahlreiche Spieler nächste Saison nicht mehr an Bord – „Großartige Feier“
Der Wechsel von Anton Bobenstetter von der Trainerbank in die Sportliche Leitung stand bei der Saisonabschlussfeier des TSV Buchbach nach der Regionalliga-Partie am Samstag gegen Garching natürlich im Mittelpunkt, Abschied nehmen hieß es aber auch von zahlreichen Spielern und fleißigen Händen des Funktionsteams.
„Platz acht ist für unsere Möglichkeiten in einer Profiliga unwahrscheinlich stark“, blickte Abteilungsleiter Günther Grübl auf eine „sehr geile Regionalligasaison mit teilweise unbeschreiblichen Emotionen“ zurück und bedankte sich bei den Spielern, dem Trainerteam und dem ganzen Umfeld. Aus der Regionalligamannschaft verlassen Maxi Bauer, Patrick Drofa, Sammy Ammari, Egon Weber und Moritz Moser den Verein. Angreifer Bauer war insgesamt fünf Spielzeit bei den Rot-Weißen und hat sich in dieser Zeit zum absoluten Publikumsliebling gemausert, aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen, vor allem aber wegen seines Engagements als Sänger der Partyband „Tetrapack“ tritt der 25-Jährige künftig fußballerisch kürzer und wird Spielertrainer bei seinem Heimatverein SC Moosen, der in der Kreisklasse spielt. Logisch, dass die Mannschaftskollegen den Tetrapack-Frontmann noch zu einem Abschiedsständchen nötigten, zu Ehren von Österreicher Moser, intonierte Bauer mit dem S.T.S.-Kracher „Fürstenfeld“ die „heimliche Nationalhymne“ der Alpenrepublik – die perfekte Stimmungsnummer, bei der alle mitsingen und -klatschen konnten.
Drofa, der in den letzten vier Jahren zigtausende Kilometer von seinem Wohnort nach Buchbach zurückgelegt hat, wechselt in die niederbayerische Bezirksliga zur SpVgg Osterhofen, fortan sitzt der 28-Jährige nicht mehr Stunden, sondern nur noch ein paar Minuten im Auto, um ins Training zu kommen. Keeper Weber ist 2017 vom Landesligisten TSV Kastl zu den Rot-Weißen gekommen und wechselt zum Regionalliga-Konkurrenten SV Wacker Burghausen. „Es war eine unglaublich schöne, aber auch keine einfache Zeit, wenn ich spielen durfte, habe ich das Buchbacher Trikot immer mit Stolz getragen“, bekannte der 28-Jährige zum Abschied und Torjäger Ammari, der Buchbach nach nur einem Jahr in Richtung Burghausen verlässt, gestand: „So wohl wie in Buchbach habe ich mich in den letzten vier Jahren in keinem Verein gefühlt.“ Noch kein konkretes Ziel hat der 26-jährige Verteidiger Moser, der vor zwei Jahren nachverpflichtet wurde, als akuter Personalmangel herrschte: „Ich warte mal die nächste Zeit ab, aber ich möchte auf jeden Fall weiter Regionalliga spielen.“
Auch die Bezirksliga-Mannschaft, die nach ihrer Premierensaison mit Platz sechs in die Sommerpause geht, muss zahlreiche Abgänge kompensieren: Allen voran den von Spielertrainer Manuel Neubauer, der künftig als Stützpunkttrainer in Buchbach tätig sein wird. Der 37-Jährige hat sage und schreibe 19 Spielzeiten das Trikot der Rot-Weißen in allen Amateurspielklassen getragen und fünf Aufstiege gefeiert. Buchbachs absoluter Rekordspieler mit weit über 500 Einsätzen hat nach seinem Rücktritt aus der Regionalligamannschaft zunächst als Co-Trainer und Teammanager in der damaligen Kreisliga-Mannschaft angefangen und dann das Team in einer ganz schwierigen Phase 2015 als Trainer übernommen. „Manu, wir sind stolz auf dich, das war knallharte Arbeit und pure Leidenschaft“, lobte Abteilungsleiter und Schwiegervater Grübl. Mit Neubauer geht auch Co-Trainer Martin Trojovsky, der beim SV Oberbergkirchen als Coach angeheuert hat. Markus Kobler, auch ein Buchbacher Urgestein, hängt die Fußball-Schuhe ebenso an den Nagel wie Florian Utz und Stephan Vitzthum. Während Nikolai Davydov nach zwei Jahren in Buchbach zum Landesligisten SE Freising wechselt, ist die Zukunft von Thomas Altmann und Andre Vogel noch ungeklärt.
Ebenso schwer zu ersetzen wie die verdienten Spieler ist auch das Grillteam mit Jakob Wandinger und Markus Altmann, die zusammen 30 Jahre Grillen für die Rot-Weißen auf dem Buckel haben. War das in den Anfangsjahren der Buchbacher Erfolgsgeschichte noch eher eine beschauliche Angelegenheit, so werden bei einem Regionalligaspiel im Schnitt 600 bis 700 Steaks und Würstl gebrutzelt. Und weil der Fan ja nicht nur Hunger hat, braucht’s auch beim Ausschank immer fleißige Hände – wie viele Becher Ingrid Winner in den letzten acht Jahren gefüllt hat, lässt sich nicht einmal schätzen, aber jetzt ist erst mal Schluss damit – insgesamt wurden von Grübl und seinen Stellvertretern Georg Hanslmaier und Helmut Scheurer 17 Mitglieder der Buchbacher Fußball-Familie mit Dank und Präsenten verabschiedet, wobei ja einige weiter im Verein mitarbeiten werden. Wie etwa Bobenstetter, der zusammen mit Hanslmaier als Sportlicher Leiter fungiert: „Das hat sich nicht wie Abschied angefühlt, sondern wie der Aufstieg in die 3. Liga. Das war eine großartige Feier mit ganz vielen Emotionen.“
Text: Michael Buchholz - TSV Buchbach
Foto: Michael Buchholz - mb-presse.de
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