Sensation: Buchbach schlägt Türkgücü
2:1 über den Topfavoriten nach Treffern von Brucia und Culjak – Tolle Stimmung
Blasmusik, Grillsau, Fernsehübertragung – beste Stimmung am Sonntagmiitag in Buchbach beim Frühschoppenspiel der Fußball-Regionalliga Bayern zwischen den Rot-Weißen und dem großen Favoriten SV Türkgücü München. Und immer dann, wenn die Fernsehkameras in der SMR-Arena laufen, heißt der Sieger TSV Buchbach. Schon gegen Jahn Regensburg und gegen 1860 München überraschte der Underdog in der Vergangenheit, am Sonntag zog Türkgücü mit 1:2 den Kürzeren.
Torhüter-Legende Michi Hofmann, der auch mal vor Jahren mit Regensburg in Buchbach eine Niederlage einstecken musste, hatte schon vor Spielbeginn „ein mulmiges Gefühl“ und tatsächlich brach bereits in der siebten Minute der rot-weiße Jubel aus: Nach einem weiten Ball steuerte der pfeilschnelle Christian Brucia allein auf Keeper Maxi Engl zu und überwand den Schlussmann der Münchner mit einem trockenen Linksschuss in rechte Eck. „Wie schon bei der Niederlage in Garching kriegen wir mit dem ersten Angriff des Gegners das Tor, da wird es dann schon schwierig“, bekannt Türkgücü-Coach Reiner Mauerer.
Nun war natürlich sofort Feuer unterm Dach und der Favorit in der Bringschuld. Doch die Rot-Weißen verteidigten diszipliniert und konnten ihrerseits immer wieder Nadelstiche setzen: So hätten Maxi Hain (39.) und Jonas Wieselsberger (41. / 43.) auf 2:0 erhöhen können. Bei den Gästen traf Yasin Yilmaz mit einer Ecke das Lattendach (9.), ein Schuss von Marco Holz wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht (20.), ein Versuch von Kasim Rabihic ging an Freund und Feind vorbei (40.) und Patrick Hasenhüttl traf den Ball nicht richtig (44.).
Türkgücü kam mit mächtig Druck aus der Kabine und Buchbachs Keeper Daniel Maus hatte alle Hände voll zu tun, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. Mitten in die Drangphase der Elf von Maurer, die vergeblich einen Handelfmeter reklamierte, platzte dann der zweite Treffer für die Rot-Weißen: Nach einem dicken Patzer des Ex-Burghausers Stefan Wächter, dessen Rückpass zu kurz geriet, kam Brucia an die Kugel, der cool blieb und den mitgelaufenen Joker Marin Culjak bediente, der aus acht Metern einlochte (68.). Doch die Freude währte in diesem Fall nicht allzu lange, denn in der 72. Minute drückte Hasenhüttl eine Flanke von Kasim Rabihic zu seinem vierten Saisontreffer über die Linie.
Türkgücü drängte nun mit aller Macht, doch Buchbach verteidigte leidenschaftlich und wären in der 89. Minute fast mit 3:1 in Führung gegangen, als Mario Erb mit einem Kopfball fast seinen eigenen Torhüter überwunden hätte.
„Bei uns wachsen die Bäume auch nicht in den Himmel, wir müssen erst mal kleinere Brötchen backen“, erklärte Ex-Löwe Mauerer, der kritisierte: „Wir haben uns schwer getan und spielerisch nicht das gezeigt, was wir uns vorgestellt haben.“ Buchbachs Trainer Markus Raupach, dem Vorgänger Anton Bobenstetter eine „taktische Meisterleistung“ mit der Nominierung von Aleks Petrovic als Mittelstürmer attestierte, gab zu: „Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt.“
Türkgücü-Geschäftsführer Robert Hettich befand, dass seine Mannschaft nicht schnell genug gespielt habe und Co-Trainer Andi Pummer, der Türkgücü von der Landes- in die Regionalliga geführt hat, kritisierte: „Der letzte Punch fehlt einfach. Wir sind immer wieder gefährlich, machen aber die Kisten nicht. Auf uns wartet noch viel harte Arbeit.“
TSV Buchbach: Maus – Grübl, Rosenzweig, Leberfinger, Drum, Bahar – Hain, Walleth – Brucia (73. Breu), Petrovic, Wieselsberger (50. Culjak, 89. Denk). Trainer: Raupach/Bichlmaier.
SV Türkgücü München: Engl – Haas, Erb, Zorba, Yilmaz (63. Lappe) – Kirsch, Holz, Wächter – Kircicek (58. Weiß), Hasenhüttl (84. Imsak), Rabihic. Trainer: Maurer.
Tore: 1:0 Brucia (7.), 2:0 Culjak (67.), 2:1 Hasenhüttl (72.)
Schiedsrichter: Zacher (SV Nussdorf)
Zuschauer: 1 512
Gelb: Wieselsberger, Culjak – Zorba, Holz
Text: Michael Buchholz - TSV Buchbach
Foto: Michael Buchholz: mb-presse.de
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