Absolut gebrauchter Tag für den TSV Buchbach
0:4-Pleite in Aschaffenburg – Frühes Rot gegen Denk – Grübl mit Nasenbeinbruch
„Es ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Schlimmer hätte es eigentlich nicht mehr kommen können“, bilanzierte Buchbachs Sportlicher Leiter Anton Bobenstetter am Sonntag schon weit vor Schlusspfiff der Partie in Aschaffenburg, bei der die Rot-Weißen mit 0:4 ihre höchste Saisonniederlage kassierten und in der Tabelle der Fußball-Regionalliga Bayer zwei Plätze einbüßten.
„Punkte weg, das wäre ja noch zu verkraften, aber gleich drei Spieler verloren, das ist bitter“, so Bobenstetter. Für ein völlig harmloses Foul kassierte Aleks Petrovic bereits in der achten Minute den gelben Karton und muss am Freitag im wichtigen Heimspiel gegen Garching eine Gelbsperre absitzen, in der 13. Minute kam Stefan Denk im Zweikampf zu spät und sah glatt Rot, ehe Markus Grübl zu Beginn der zweiten Hälfte nach einem Ellbogencheck mit Nasenbeinbruch vom Feld musste. Doch damit nicht genug: Bis zur 3:0-Pausenführung hat Buchbachs Keeper Daniel Maus gerade drei Mal den Ball berührt, nämlich als er die Kugel aus den Maschen holen musste. Beim 1:0 verlängerten die Aschaffenburger eine Ecke von Benjamin Baier, so dass Daniel Cheron aus kurzer Distanz unhaltbar einköpfen konnte (28.). Den zweiten Treffer erzielte Björn Schnitzer mit einem von der Mauer abgefälschten Freistoß äußerst glücklich (28.) und auch der dritte Treffer durch Cheron war erneut abgefälscht (44.).
„Aschaffenburg hat unheimlich Qualität, das haben ja auch die Erfolge der letzten Wochen gezeigt“, so Bobenstetter, der jedoch auch deutlich machte: „Die frühe rote Karte hat dem Gegner selbstverständlich in die Karten gespielt. Aus meiner Sicht war das zwar ein Foul, aber kein Rot. Beide Spieler haben auf dem nassen Platz gegrätscht, Stefan ist etwas zu spät gekommen und hat den Gegner unten am Fuß getroffen. Das Problem war, dass das Foul direkt vor der Aschaffenburger Bank passiert ist und plötzlich 20 Mann auf dem Platz standen und Rot gefordert haben.“ Auch dem zweiten Treffer der Viktoria spricht der ehemalige Coach der Rot-Weißen die Rechtmäßigkeit ab: „Da war weit und breit kein Foul.“
Nach dem klaren Pausen-Rückstand ging es für die Gäste im zweiten Abschnitt nur noch um Schadensbegrenzung und so beorderte Trainer Markus Raupach Abwehrspieler Bene Orth für Mittelstürmer Selcuk Cinar auf den Platz. Doch schon in der 51. Minute klingelt es erneut: Der starke Baier, der in den letzten fünf Spielzeiten für Rot-Weißen Essen aufgelaufen ist, feuerte aus 14 Metern einen Kracher ab, Maus wehrte noch ab, doch Egson Gashi war beim Abpraller zur Stelle und schob flach ein.
Nun bahnte sich ein Debakel an, die Aschaffenburger spielten weiter munter nach vorne, erarbeiteten sich auch noch einige Chancen, aber einen weiteren Treffer ließen die Rot-Weißen nicht mehr zu, die in der 82. Minute fast den Ehrentreffer erzielt hätten, wenn nicht Keeper Kevin Birk einen 20-Meter-Knaller von Maxi Drum irgendwie über die Latte gelenkt hätte.
Für die Buchbacher, die mit 21 Punkten aus 14 Spielen immer noch gut dastehen, heißt es nach diesem mehrmals gebrauchten Tag jetzt Wunden lecken, gut regenerieren und die Niederlage unter dem Motto abhaken: Lieber einmal 0:4 verloren, als vier Mal 0:1.
SV Viktoria Aschaffenburg: Birk – Boutakhrit, Schmidt, Dähn, Zehnder – Verkaj (63. Grünewald), Baier (79. Schulz) – Cheron, Schnitzer, Beinenz (70. Meßner) – Gashi. Trainer: Seitz.
TSV Buchbach: Maus – Bahar (67. Sztaf), Leberfinger, Winterling, Rosenzweig, Drum – Hain, Petrovic – Grübl (53. Grübl), Cinar (46. Orth), Denk. Trainer: Raupach/Bichlmaier.
Tore: 1:0 Cheron (21.), 2:0 Schnitzer (28.), 3:0 Cheron (44.), 4:0 Gashi (51.)
Schiedsrichter: Tiedeken (Neusäss)
Zuschauer: 808
Gelb: Beinenz – Petrovic
Rot: Denk (13.) wegen groben Foulspiels
Text: Michael Buchholz
Foto: mb-presse.de
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