EHC Waldkraiburg bleibt Tabellenführer
Ein wahrlich spannendes Eishockeyspiel ging am Sonntagabend in Miesbach zu Ende. Dieses Spiel hatte wirklich alles was eine Partie dieser Sportart ausmacht: Drei torreiche Spielabschnitte, einen Faustkampf auf dem Eis, eine spannende Verlängerung und leider das schlechtere Ende für Waldkraiburg im anschließenden Penaltyschießen. Dennoch, mit einer vier-Punkte-Ausbeute aus diesem Wochenende kann man nicht nur zufrieden sein, sondern auch weiterhin den ersten Platz in der Eishockey Bayernliga behaupten.
Das torreiche erste Drittel begann, ganz gegen den Trend der letzten Spiele, mit einem Tor für Waldkraiburg. Nachdem Miesbachs Topscorer Bohumil Slavicek in der siebten Minute wegen Beinstellens eine Strafe absitzen musste, durfte er nur 24 Sekunden später wieder am Spielgeschehen teilnehmen. Der Löwe Tomas Rousek konnte, auf Zuspiel von Thomas Rott und Mathias Jeske, das Spielgerät im Kasten von Anian Geratsdorfer unterbringen. Die Freude darüber währte nur rund drei Minuten. Saß er eben noch auf der Strafbank, so zeigte Slavicek nun was er eigentlich in Miesbach macht und gleicht, auf Pass des neuesten Miesbachers Dusan Frosch zum 1:1 aus. Nur zwei Minuten später war es erneut Slavicek, der den Löwen nun einen Rückstand bescherte, nun stand es 2:1 und man rannte erneut einem Rückstand hinterher. Dann kam die 16. Spielminute. Zuerst ist es Josef Straka, der nach Zuspiel von Rousek und Wagner die Scheibe zum 2:2 einschiebt, nur 38 Sekunden später ist es Miesbachs Grabmaier, der zum 3:2 Pausenstand erhöht.
Der zweite Durchgang ist dann weniger von Toren, allerdings mehr von Strafen geprägt, diese vor allem auf der Seite der Löwen. So eröffnet Kevin Schneider das heitere Strafbanksitzen in der 25. Spielminute. Eben diese Überzahl nutzt der TEV in Form von Maximilian Hüsken und erhöht den Spielstand auf 4:2. Die Löwen hingegen verlieren nicht den Kopf, wenn sie in Rückstand geraten, im Gegenteil, fast kann man das Gefühl haben, dass sie diese Rückstände erst richtig anspornen und sie noch einmal das Letzte aus sich herauskitzeln können. In der 32. Spielminute ist es dann Thomas Rott, der auf Zuspiel von Jeske und Straka den Stand auf 4:3 verkürzt. In der Folge sollten noch viele Strafzeiten gegeben werden, zweimal waren die Löwen dabei sogar mit einer 5-gegen-3-Unterzahl konfrontiert, aber auch hier zeigt sich der Wille zum Kampf, man riskiert hier sogar seine körperliche Unversehrtheit indem man sich in Schüsse wirft, die eigentlich nicht dafür gemacht sind um auf menschliche Körper zu treffen. Das Resultat hieraus: Es bleibt bis zum Ende des Drittels beim 4:3 für den TEV.
Fast 14 Minuten müssen die Zuschauer im dritten Spielabschnitt warten bis sie einen weiteren Treffer zu sehen bekommen und das obwohl es Chancen auf beiden Seiten gab. Erneut war es der starke Slavicek, der auf Zuspiel von Feuerreiter auf 5:3 erhöhen konnte. Möglicherweise wähnte man sich auf Seiten der Miesbacher schon ein bisschen zu sehr als Sieger. In diese Phase stieß der EHC gekonnt hinein und schaltete noch einmal einen Gang nach oben. Zuerst war es Dennis Ladigan, der in der 56. Minute, auf Pass von Nico Vogl und Christof Hradek, nicht nur das 5:4, sondern auch seinen ersten Saisontreffer markieren konnte. Dann war es die Nummer 88 Nico Vogl selbst, der dem TEV drei Minuten vor Ende noch das 5:5 und somit die Overtime bescherte.
In besagter Nachspielzeit passierte tormäßig nicht viel. Erneut konnte sich Waldkraiburg gegen eine Unterzahlsituation behaupten, nachdem Mathias Jeske wegen Beinstellens vom Felde verwiesen wurde. Es musste also das Penaltyschießen entscheiden.
Lange Rede, kurzer Sinn, Waldkraiburgs Schützen hatten hierbei kein Glück, Miesbachs Maximilian Hüsken schon und somit trennten sich beide Teams mit einem 6:5 n.P.
Das nächste Heimpiel der Löwen findet am kommenden Freitag, 18.10.2019 um 20:00 Uhr in der Raiffeisen-Arena, gegen den Tabellensechsten TSV Peißenberg statt, bevor es am Sonntag darauf zum EHC Königsbrunn geht.
Text: Michael Ahrends
Foto: Paolo Del Grosso
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