Katastrophen Wochenende für die Löwen aus Waldkraiburg
Freitag:
Niederlage zu Hause gegen Königsbrunn
Die unfreiwillige Heimspielpause war zu Ende. Nach dem Ausfall der Kühlgeräte in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena waren Eis und Mannschaften, in diesem Fall der EHC Königsbrunn und die Hausherren des EHC Waldkraiburg, bereit ein spannendes Spiel zu liefern.
Bevor das Spiel überhaupt startete, gab es schon die erste dicke Überraschung. Tobias Thalhammer, der Verteidiger, der im Anschluss an die letzte Saison bekannt gab, aus beruflichen Gründen nicht mehr für die erste Mannschaft des EHC aufzulaufen, stand in der Aufstellung. Die von Ausfällen gebeutelte Waldkraiburger Abwehr kann auch jede Hilfe gebrauchen und die von Thalhammer, der mit der Nummer 23 spielte, kommt da genau richtig.
Die ersten Minuten des Spiels kann man aus Löwen-Sicht nur als „verschlafen“ bezeichnen. Deshalb verwunderte es nicht, dass die Gäste aus Königsbrunn den Abend mit dem 1:0 Führungstreffer eröffneten. Jakub Smarek war es, der auf Zuspiel von Trupp und Maier Kevin Yeingst im Tor des EHC überwinden konnten. Wer allerdings die Saison der Löwen aufmerksam verfolgt, der weiß, dass man sich von einem frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lässt. Jedoch wollte heute das Spiel, auch nach dem Gegentreffer, nicht so richtig Fahrt aufnehmen. In der 16. Spielminute war es dann Mathias Jeske der kurz nach dem Wechsel auf der rechten Seite in Richtung Tor lief, den zielgenauen Pass von Tomas Rousek wunderbar auf die ungedeckte Seite des Tors von Nationaltorhüterin Jennifer Harß einschieben konnte. Mit diesem 1:1 gingen beide Mannschaften dann auch in die Pause.
Der zweite Spielabschnitt begann schwungvoll. Früh stürmten die Löwen und erspielten sich in den ersten Minuten einige Chancen durch Vogl, Rousek und Straka. In zählbares konnte es jedoch keiner der Genannten umwandeln. Nicht umsonst wurde Jennifer Harß, die Torfrau, auf Seiten der Königsbrunner Mannschaft zur Spielerin des Spiels gewählt. Die Pinguine aus der Brunnenstadt verstanden es jedoch gut, die anfängliche Geschwindigkeit der Löwen zu reduzieren und es stellte sich wieder eine eher langsamere Partie ein, in der beide Mannschaften durch gelegentliche Nadelstiche in Richtung der Tore auffallen konnten. In der 39. Minute, als sich die Zuschauer bereits auf einen torlosen Abschnitt einstellten, beginnen die 5 kuriosesten Sekunden dieses Spiels. Erst ist es Josef Straka auf Seiten der Waldkraiburger, der auf Vorlage von Tomas Rousek und Lukas Wagner zum umjubelten 2:1 trifft. Dann, nachdem der Schiedsrichter die Scheibe wieder einwirft, ist es Hayden Trupp, der den Puck von der Mittellinie in Richtung des Tors schlenzt. Kevin Yeingst, der bereits nach unten ging, um die Scheibe abzufangen, rechnete nicht damit, dass der Puck unglücklich auf dem Eis hüpfen würde, genau über seinen Schoner ins Tor hinein. Mit einem Pausenstand von 2:2 gehen beide Teams demnach in die Kabine.
Das dritte Drittel startete wie auch das zweite, mit der Offensive der Löwen im Fokus. Wieder konnte das Team diesen Schwung nicht in ein Tor umwandeln. Und es begann, ähnlich wie im zweiten Drittel, eine Partie, die nicht mehr so richtig in Fahrt kommen wollte. Aber selbst, wenn es Chancen gab, und die waren durchaus vorhanden, dann war das Glück dem EHC Waldkraiburg nicht hold. Wenn selbst ein Josef Straka eine Chance allein vor dem Tor nicht nutzt, dann weiß man, dass man einen gebrauchten Tag erwischt hat. So konnte der EHC Klostersee in der 49. Minute die erneute Führung erzielen. Tim Bullnheimer war es, der Kevin Yeingst im Tor der Löwen überwand und zur 2:3 Führung einnetzte. Der Rest des Spiels ist dann schnell erzählt. Drei Minuten vor Schluss erzielt Tomas Rousek den vielumjubelten Ausgleich. Die Vorlagen kamen von Josef Straka und Mathias Jeske. Ein jeder in der Halle stellte sich innerlich bereits auf die Verlängerung ein, da fand Dominic Auger die Lücke zwischen Torhüter und Torpfosten und sorgte für die erneute Führung der Brunnenstädter. Kurz vor Ende des Spiels wechselten die Coaches Alex und Sergej Piskunov Kevin Yeingst zugunsten eines sechsten Feldspielers aus. Wenn du jedoch einen gebrauchten Tag erwischt hast, dann hilft diese Maßnahme leider auch nicht weiter. Königsbrunn nutzt das verwaiste Tor des EHC zum 3:5 Endstand.
Trotz dieser Niederlage kann der EHC auch Licht am Ende des Tunnels sehen. So ist der verletzte Kapitän Michael Trox im Gespräch nach dem Spiel optimistisch, demnächst wieder für die Löwen aufzulaufen zu können.
Sonntag:
Auswärtsniederlage in Peißenberg
EHC Waldkraiburg: Dank Peißenberg zum ersten 0-Punkte-Wochenende
Es war eine intensiv geführte Partie Eishockey am Sonntagabend bei den Eishacklern aus Peißenberg. Doch wie auch schon am Freitag zuvor, mussten die Waldkraiburger Löwen die Punkte beim Gegner belassen, auch wenn es nach zwei gespielten Dritteln noch sehr vielversprechend aussah.
Das Match begann schnell und keine der Mannschaften benötigte Zeit zum „beschnuppern“ der jeweils Anderen. Bereits in der ersten Minute tauchten die Löwen gefährlich vor dem Tor von Ex-Waldkraiburger Korbinian Sertl, der auch vom Waldkraiburger Anhang freundlich begrüßt wurde, auf. Da die Partie flott von der einen auf die andere Seite schwappte, kam auch Peißenberg immer wieder zum Schuss oder auch zu Situationen vor dem Tor von Kevin Yeingst, der bis dorthin jedoch sicher stand. Die erste Überzahl des Spiels durfte Peißenberg ab der 4. Minute spielen. Abgesehen von zwei klareren Chancen während dieser zwei Minuten, blieben sie jedoch blass und die Löwen konnten diese Zeit schadlos überstehen. Nach exakt neun Minuten schepperte es dann zum ersten Mal im Gehäuse von Korbinian Sertl. Nachdem Tomas Rousek in der siebten Minute noch sehr allein vor dem Tor, mit seiner Rückhand knapp über den Kasten traf, ist es Mathias Jeske, der das erste Tor des Abends erzielen darf. Die Vorlage hierfür lieferten Rousek und Straka. In der Folge waren es dann immer wieder die Löwen, die die klareren Akzente nach vorne setzen konnten, das Spielgerät jedoch, das wollte nicht so recht ins Tor. Gerade Tomas Rousek aber auch Lukas Wagner oder Mathias Jeske, war das Glück nicht Hold. Ab der 15 Minute dann eine Doppel-Strafe für den EHC Waldkraiburg. Thomas Nuss musste, ebenso wie Josef Straka etwas später vom Eis und die Eishackler durften mit einer Zwei-Mann-Überzahl antreten. Lange Zeit konnten die Löwen dies gut verteidigen, 14 Sekunden vor Ablauf der ersten Strafe jedoch, fiel der Ausgleich dennoch durch Matthias Müller. Weniger als eine Minute nach diesem Ausgleichstreffer, Waldkraiburg war seinerseits gerade in Überzahl, konnte Josef Straka, nach technisch schönem Passspiel zwischen ihm, Tomas Rousek und Mathias Jeske, die Ein-Tor-Führung wiederherstellen. Auch in der Folge sollte es noch Möglichkeiten auf Löwen-Seite durch Rousek, Wagner, Decker oder Seifert geben, da diese jedoch nicht zum Torerfolg führten, geht es mit 1:2 in die Pause.
Der zweite Durchgang wurde, nach etwas mehr als drei Minuten Spielzeit, von einem Peißenberger Tor eingeläutet. Martin Lidl trifft, auf Vorlage von Ebentheuer und Birkner zum 2:2. Auch dieser Treffer ist zurückzuführen auf eine Unterzahlsituation, in welche die Löwen nur 20 Sekunden zuvor gerieten. Dies nahm diesem zweiten Drittel jedoch nicht die Fahrt, ganz im Gegenteil. Ginge es nach den reinen Spielanteilen, so hätten die Löwen dieses Drittel wie beim Boxen „nach Punkten“ gewonnen. Im Eishockey zählen jedoch Tore und die sollten jedoch nicht mehr fallen. Versucht wurde so einiges, beispielsweise durch Zimmermann, Nuss, Vogl oder Seifert, doch entweder der Puck schrammte knapp am Tor vorbei oder der Schlussmann Sertl begrub das Spielgerät unter sich. So gingen beide Mannschaften mit diesem 2:2 in die Kabine.
In der Pressekonferenz im Anschluss an das Spiel, haderte der Löwen-Trainer Alex Piskunov mit den Strafen im Spiel. 18 Minuten saßen beide Teams jeweils in der Kühlbox und gerade im letzten Abschnitt sollten die Strafen für sein Team mitentscheidend für den Ausgang des Spiels sein. Der erste Treffer im Schlussabschnitt fiel jedoch durch eine Unterzahl, die eigentlich keine war. Durch einen Fehler beim Wechseln, standen die Löwen nur mit vier statt mit fünf Mann auf dem Eis. Diese Verwirrung nutzt Peißenbergs Florian Höfler und bringt die Scheibe im Tor von Kevin Yeingst unter. Dieses Gegentor schien ein wenig den Wendepunkt in diesem Spiel zu markieren. Man kann zwar nicht behaupten, dass die Löwen im Anschluss von der Rolle waren, haben sie doch auch weiter ihre Chancen gehabt, spätestens nach dem vierten Gegentreffer jedoch, vermochte der geneigte Zuseher ein wenig Resignation verspüren. Erneut war es Florian Höfler, der in Überzahl, dieses Mal eine echte, die Scheibe auf Zuspiel von Hörndl und Novacek im Tor unterbrachte. Zwei weitere Treffer, einer davon ebenfalls in Peißenberger Überzahl, sollten diese Niederlage und damit das erste punktlose Wochenende besiegeln. Valentin Hörndl und Matthias Müller schlugen auf Seiten der Eishackler noch einmal zu.
Erstmals nach dem Erklimmen der Spitzenposition müssen die Löwen somit nach diesem Wochenende die Tabellenspitze räumen und Platz für den TEV Miesbach, der zwar punktgleich ist, jedoch ein besseres Torverhältnis hat, machen. Dies macht die Partie am kommenden Freitag, den 13.12.2019 um 20:00 Uhr in der Raiffeisen-Arena nicht weniger spannend. Zu Gast ist, sie ahnen es vielleicht, der TEV Miesbach zum nachgeholten Spitzenspiel in der Bayernliga: Erster gegen den Zweiten.
Die Pressekonferenz:
Foto: Paolo Del Grosso
Text: Alexander Ahrends
Video: TSV Peißenberg
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