EHC Waldkraiburg gewinnt aufgeregtes Spiel 1 gegen Peißenberg
Das erste Spiel der Pre-Play-Off-Begegnungen des EHC Waldkraiburg gegen den TSV Peißenberg in der Eishockey Bayernliga ist vorbei und fand das bessere Ende für die Waldkraiburger Löwen. Mit 6:4 (3:3/1:0/2:1) endete die erste von maximal drei Partien dieser Serie in der Raiffeisen-Arena.
Die Löwen erwischten, wie so oft in dieser Saison, keinen Auftakt nach Maß. Nachdem die Teams aus der Phase des Beschnupperns heraus waren, klingelte es bereits im Gehäuse von Kevin Yeingst. Peißenbergs Dominik Ebenteuer verwandelte, von der blauen Linie zum 0:1 für die Eishackler. Dieses frühe Gegentor verunsicherte die Löwen jedoch nur kurz. Nur dreieinhalb Minuten später egalisiert Nico Vogl, der an diesem Abend erneut auffällig spielt, auf Vorlage von Fabian Kanzelsberger, in einem Alleingang das Ergebnis und läutet das Tore schießen für Waldkraiburg ein. In der siebten Spielminute verweilt der Ober-Verteidigungslöwe Mathias Jeske auf der Strafbank, als Josef Straka die Eishackler entscheidend im Spielaufbau stört und sich an der gegnerischen blauen Linie den Puck schnappt. Einen kurzen Lauf später, lässt er dem Ex-Löwen Sertl im Tor der Eishackler keine Chance und verwandelt rechts unten zur 2:1 Führung für die Industriestädter. Auch das nächste Tor im Spiel sollte auf der Seite der Löwen fallen und wieder waren die Waldkraiburger dabei in Unterzahl. In der 14. Spielminute lässt Waldkraiburg Peißenberg nicht ins geordnete Überzahlspiel kommen. Immer wieder wird erfolgreich gestört und der Puck sogar bis in das Spieldrittel der Eishackler getragen. Eine dieser Situationen nutzt Leon Judt nach einem selbst initiierten Zusammenspiel mit Michael Trox erfolgreich zum 3:1. Nach diesem erneuten Treffer hatten die Löwen ihr Polster aufgebaut und fühlten sich augenscheinlich sicher, möglicherweise ein wenig zu sicher, denn die nächsten Minuten bis zum Ende des Drittels, kehrte die Unruhe in der Verteidigung ein, die es den Eishacklern ermöglichte, wieder ins Spiel zurück zu finden und sich die Türe offen zu halten. Durch Markus Andrä in der 16. Minute und kurz vor Ende des ersten Durchgangs durch Dominik Ebentheuer, durften die Gäste mit den Toren zwei und drei den Spielstand wieder ausgleichen und noch einmal Hoffnung für das Spiel schöpfen.
Das zweite Drittel begann für die Löwen mit einem Wechsel auf der Torhüterposition. Kevin Yeingst, der sich in den ersten 20 Minuten drei Tore einfing, machte Platz für seinen jüngeren Kollegen Christoph Lode, der bereits in der Vorwoche bei den Black Hawks in Passau eine überragende Leistung zeigen konnte. Spielerisch begannen die Löwen dieses Drittel besser sortiert als zum Ende des ersten. So kam es, dass sich bereits früh die ersten Möglichkeiten auftaten. Doch weder Kanzelsberger der es von der blauen Linie versuchte noch Vogl oder Straka konnten in dieser Situation den Spielstand zugunsten der Löwen verändern. Ausgehend von einer Verteidigungssituation im eigenen Spieldrittel, war es wieder ein Konter, der Waldkraiburg zum nächsten Treffer des Spiels verhalf. Ein kluger Pass von Felix Lode öffnete das Spielfeld für Leon Decker, der einmal quer über das Eis bis zum Tor von Korbinian Sertl lief und durch dessen Beine die Scheibe links unten versenkte. Abgesehen von den gellenden Pfeifkonzerten, die in einigen Phasen des zweiten Drittels auf das Schiedsrichtergespann niederregneten, konnte man auf dem Eis mitunter eine muntere Partie Eishockey erleben. In der elften Minute sah man in Unterzahl erst einen Angriff von Nico Vogl, der mit dem Puck am Torpfosten endete und im direkten Gegenzug einen Spielzug von Brandon Morley auf Peißenberger Seite, der ebenfalls sehr knapp am Gehäuse von Christoph Lode vorbeizog. Kurz vor Ende des zweiten Durchgangs wird Josef Straka bei seinem Zug aufs Tor der Gäste entscheidend behindert und bekommt einen Penalty zugesprochen. Diesen versucht er durch die Beine von Korbinian Sertl zu legen, doch der schließt diese Tür und lässt Straka nicht hinein.
Der dritte Durchgang ist zuerst ebenso von den Löwen geprägt wie bereits der zweite. So durften die Fans in der Raiffeisen-Arena erneut einen kuriosen Treffer der Latte durch einen von Leon Judt abgefälschten Schuss erleben, der zuerst das Metall traf, dann an der Torlinie der Eishackler entlangglitt, bevor der Verteidiger ihn schlussendlich klären konnte. In der 46. Minute dann ein langer und präziser Pass von Fabian Kanzelsberger über zwei Linien in den Lauf von Nico Vogl. Dieser kann nahezu ungehindert auf das Tor der Gäste zulaufen und zum zweiten Mal an diesem Abend bei seinem alten Mannschaftskollegen Sertl ein Tor erzielen. Nur drei Minuten später sehen die Zuschauer einen Konter, gespielt von Leon Judt und Michael Trox, die allein auf das Gästetor fahren. Diesen Angriff können die Löwen nicht in ein Tor ummünzen, schaffen aber ungewollt die Gegenkonter-Situation für Peißenberg, mit der Brandon Morley, nach erfolgreichem Abschluss, den Spielstand noch einmal eng aussehen lassen wird. Mit diesem 5:4 und der Hoffnung im Rücken, drücken die Peißenberger Spieler noch einmal auf das Gaspedal und drängen die Löwen gegen Ende des Spiels in das eigene Spieldrittel. Auch Korbinian Sertl wird zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen. Genützt hat es nichts; 20 Sekunden vor Ende des Spiels, packt Tomas Rousek nach gewonnenem Bully seine Geometriekenntnisse aus und spielt – Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel sei Dank, den Puck über die Bande und das gesamte Spielfeld ins leere Tor zum 6:4 Endstand und zum 1:0 in der Serie.
Text: Alexander Ahrends
Foto: Paolo Del Grosso
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