Raben geben Führung aus der Hand und kassieren Tiebreak-Niederlage in Suhl
Unnötige Niederlage für die Roten Raben: Im ersten Bundesligaspiel des neuen Jahres unterlagen sie beim VfB Suhl LOTTO Thüringen mit 2:3 (17:25, 25:19, 25:19, 19:25, 12:15). Nach wechselvollem Spielverlauf war das Team von Florian Völker vermeintlich auf Kurs Fünf-Satz-Sieg, konnte das Match jedoch trotz teils deutlicher Führung im Tiebreak nicht erfolgreich zu Ende bringen. „Die Mannschaft ist brutal enttäuscht, wir wollten heute hier unbedingt gewinnen“, sagte der Cheftrainer kurz nach dem Spiel. „Aber in den entscheidenden Situationen haben wir nicht durchschlagskräftig genug angegriffen und den Ball nicht auf den Boden gebracht.“
Der Raben-Coach schickte zu Beginn Lena Möllers als Zuspielerin aufs Feld, dazu Luisa Keller auf Diagonal, die Außenangreiferinnen Danielle Brisebois und Jodie Guilliams sowie im Mittelblock Josepha Bock und Alexis Conaway – letztere anstelle von Kayla Haneline, deren Oberschenkelmuskelentzündung einen Einsatz verhinderte. Als Libera agierte wie gewohnt Myrthe Schoot.
Beide Teams boten zwei gänzlich unterschiedliche Anfangssätze. Im ersten Abschnitt war der VfB klar Chef im Ring und kam über 12:4 zum 25:17 gegen ein Raben-Team, das zunächst nicht in die Spur fand. Dies änderte sich vollständig mit Beginn des zweiten Satzes, den Vilsbiburg mit einem psychologisch wichtigen Block gegen Suhls Top-Angreiferin Danielle Harbin eröffnete. In der Folge traten die Roten Raben so energisch und entschlossen auf, wie es in dieser Saison zu ihrem Markenkern geworden ist. Die Folge: Über 8:6 und 16:12 tüteten die Gäste mit 25:19 den Satzausgleich ein.
Und sie machten in der gleichen Tonart weiter. Der dritte Satz war lange Zeit relativ eng, aber dominiert wurde er doch ziemlich eindeutig von den Raben. Sie führten 8:5, 16:13 und 20:17 auf dem Weg zum neuerlichen 25:19 – gerechter Lohn einer weiterhin sehr kompakten, kampfstarken Mannschaftsleistung. Satz Nummer vier verlief bis 12:12 auf Augenhöhe, dann musste Vilsbiburg einen vorentscheidenden Zwischenspurt des VfB zum 12:17 akzeptieren. Bei 18:19 war’s noch mal spannend, aber letztlich ging der Durchgang mit dem bevorzugten Ergebnis dieses Abends an die Suhlerinnen: 19:25, also 2:2 und Tiebreak.
Dort waren die Roten Raben sehr gut unterwegs – bis zum Seitenwechsel, als sie 8:4 in Führung lagen. Doch bei 9:9 mussten sie den Ausgleich hinnehmen, und schlussendlich ging der Entscheidungssatz trotz 12:10-Führung noch mit 12:15 an Suhl. Dass die Heimkommentatoren der Live-Übertragung auf www.sporttotal.tv die Vilsbiburgerinnen als das „über weite Strecken bessere Team“ würdigten, konnte kein Trost sein, ebenso wenig die Blockdominanz der Gäste mit 19:9-Punkten, davon allein sechs von Josepha Bock. MVP wurde bei den Raben Myrthe Schoot und beim Sieger die eingewechselte Mittelblockerin Laura de Zwart. Top-Scorerin des Abends war Danielle Harbin mit 23 Zählern, bei Vilsbiburg lag Jodie Guilliams (15) vor Luisa Keller, Danielle Brisebois und Josepha Bock (alle 13).
Text: Michael Stolzenberg
Foto: Hermann Boxleitner
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